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True Crime: Der Fall Ed Gein

Lisa Lorenz  (Universität Stuttgart) / zur Hausarbeit „Verarbeitung des Nicht-Verarbeitbaren. Der Fall Ed Gein in Hörbuch, Hörspiel und Podcast“

Das  Vergleichen der verschiedenen Aufarbeitungen des Falls Ed Gein in Hörbuch, Hörspiel und Podcast X hat gezeigt, wie unterschiedlich  „True Crime“ sein kann – journalistisch oder fiktiv, heiter oder ernst. Allen Bearbeitungen gemeinsam ist, dass sie jeweils nur eine Möglichkeit der Bearbeitung und damit der Interpretation sind. So können trotz ihrer Existenz weitere Hörspiele, Hörbücher und Podcast-Folgen zum Fall Ed Gein produziert werden, die sich alle unterscheiden. Dennoch setzt die gewählte Gattung einen groben Rahmen.

Die Produzierenden  können sich der in der jeweiligen Gattung vorhandenen Möglichkeiten bedienen, um ihr Werk zu verändern, interpretieren und anzupassen. So können die Sprecherin oder der Sprecher im Hörbuch die Figuren so sprechen lassen, wie er sie sich vorstellt, und Betonung und Sprache so nutzen, wie er es für seine Interpretation des Texts für richtig hält. Die Produzierenden des Hörspiels können Musik, Töne und andere Hintergrundgeräusche nutzen, um einen auditiven Raum zu schaffen, und lassen die beteiligten Personen durch verschiedene Sprechrollen lebendig und für den Hörer nah erlebbar werden. Die Podcast-Hosts können ihren Podcast so gestalten, wie sie möchten, und Stimmungen und Atmosphären frei gestalten. Sie müssen im Vergleich zu den Sprecherinnen und Sprechern n von Hörspiel und Hörbuch keine Rolle spielen, sondern können sie selbst bleiben und authentische Reaktionen zeigen, was sie für die, die zuhören, nahbar erscheinen lässt. Im Podcast sprechen wirkliche Menschen als wirkliche Menschen und nicht als Figuren. X

Buttgereit, Jörg: Ed Gein. True-Crime-Hörspiel.

Leonie Bartsch, Linn Schütze: Ed Gein. Es geht unter die Haut.

Lucia Leona: Außenseiter, gefährlich und verliebt in die eigene Mutter? Der Fall Ed Gein.

Thomas Harris, Uve Teschner: Das Schweigen der Lämmer.

Leonie Bartsch, Linn Schütze: Mord auf Ex.

Verwendete Sekundärliteratur:

Dowling, David O.: Podcast Journalism. The Promise and Perils of Audio Reporting. New York 2024.

Gerber, Joanna: At Death’s Door: Understanding Our Fascination with Serial Killers and the Limitations of Empathy. Middletown 2022.

Hagen, Wolfgang: „Wer Bücher hört, kann auch Klänge sehen.“ Bemerkungen zur Synästhesie des Hörbuchs. In: Natalie Binczek, Cornelia Epping-Jäger (Hg.): Das Hörbuch. Praktiken audioliteralen Schreibens und Verstehens. München 2014, S. 179-192.

Heißenbüttel, Helmut: Späte Schriften zur Literatur. Teil 3: Literaturtheorie, Hörspiel, Populärliteratur. Christoph Rauen (Hg.). Berlin 2021.

Herrmann, Britta: Literatur und Stimme. In: Natalie Binczek, Uwe Wirth (Hg.): Handbuch Literatur & Audiokultur. Berlin/Boston 2020, S. 27-43.

Hiebler, Heinz: Problemfeld „Hörbuch“. Das Hörbuch in der medienorientierten Literaturwissenschaft. In: Natalie Binczek, Cornelia Epping-Jäger (Hg.): Das Hörbuch. Praktiken audioliteralen Schreibens und Verstehens. München 2014, S. 95-116.

Jäger, Ludwig: Audioliteralität. Eine Skizze zur Transkriptivität des Hörbuchs. In: Natalie Binczek, Cornelia Epping-Jäger (Hg.): Das Hörbuch. Praktiken audioliteralen Schreibens und Verstehens. München 2014, S. 231-254.

27Jäger, Ludwig: Audioliteralität. Zur akroamatischen Dimension des Literalen. In: Natalie Binczek, Uwe Wirth (Hg.): Handbuch Literatur & Audiokultur. Berlin/Boston 2020, S. 61-84.

Jörg Häusermann, Korinna Janz-Peschke, Sandra Rühr: Das Hörbuch. Medium – Geschichte – Formen. Konstanz 2010.

Krug, Hans-Jürgen: Kleine Geschichte des Hörspiels. Köln 2020.

Michael Farin, Hans Schmid: Ed Gein. A quiet man.

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