1. Einführung
2. Beispiele
3. Geschichte(n)
4. Formate
5. Literaturkritik
6. Gespräche mit Gästen
7. Tagung im Juni 2025
8. Nullnummern / Podcastlabor
9. Ingeborg Bachmanns Literaturbroadcasts
10. Spezifisches Darstellungspotenzial
11. Stoff aus Luft: Mündlichkeit
12. Auditive Gestaltungsmittel
13. True Crime: Der Fall Ed Gein
14. "teilchenzoo" (Callies) im Feuilleton und im Podcast
15. „Vernichten“(Houellebecq) im Feuilleton und im Podcast
16. "Hey guten Morgen, wie geht es dir?" (Hefter) im Podcast
17. Literaturwissenschaft in Podcasts
18. Autorschaftsdefinitionen
19. Authentizität
20. Feminismus
21. Fehler
22. Rhapsodisches Erzählen
23. Hören in Bewegung
24. Gegenöffentlichkeit
25. Sonderfall Audioguide
Podcasts haben nicht nur generell eine hohe (und stetig wachsende) Konjunktur in der medialen Öffentlichkeit, sondern sind zu einer der wirkmächtigsten Formen der gegenwärtigen Literaturvermittlung avanciert. Sie nehmen also mit weithin hörbarer Reichweite Teil an der Aushandlung dessen, was wir lesen sollen, wie wir lesen sollen, warum wir lesen sollten.
In einem auf zwei Semester angelegten Blockseminar der Universität Stuttgart und des Studios Literatur und Theater der Universität Tübingen werden 2024/25 die Rolle von Podcasts im literarischen Feld vermessen: Welche relevanten Akteure (Macher und Betreiber) und welche Formate (Arten und Formen) gibt es? Welche Stoffe, Produktions-, Distributions- und Rezeptionszusammenhänge werden verhandelt? Warum ist diese kleine Form auch eine der langen Dauer?
Wo, wie und warum können schon bestehende Forschungsansätze und Praxisreflexionen erweitert werden? Welche Literaturpodcasts könnte es noch geben?Zum Abschluss findet im Sommersemster 2025 gemeinsam mit dem Institut für Literaturwissenschaft und Literaturvermittlung der Universität Bamberg (Christoph Jürgensen) eine Studierendentagung am Deutschen Literaturarchiv Marbach statt, die wie die Abendveranstaltung
und die ersten Materialsammlungen und -sichtungen der Bamberger, Stuttgarter und Tübinger Seminare auf www.literatursehen.com dokumentiert wird.Wie zum Beispiel: Natalie Binczek, Uwe Wirth (Hg.), „Handbuch Literatur und Audiokultur“; Sven Preger, „Geschichten erzählen. Storytelling für Radio und Podcast“; Christoph Amend. Jochen Wegner, „Alles gesagt? Die besten Gespräche aus dem Zeit-Podcast“; Matze Hielscher, „Die Schule meines Lebens. Weisheiten und Lebenstricks von ziemlich außergewöhnlichen Menschen“; Peter Klotz, „Hörspiel und Hörbuch: Literatur als Performance“; Anne-Rose Meyer, „Internet – Literatur – Twitteratur: Erzählen und Lesen im Medienzeitalter“; Stephan B. Würffel, „Das deutsche Hörspiel“; Michael Lentz (Hg.), „Himmel Hörspiel“; Jörg Albrecht, „Abbrüche. Performanz und Poetik in Prosa und Hörspiel 1965-2002“; Lucas Marco Gisi, Urs Meyer, Reto Sorg (Hg.), „Medien der Autorschaft. Formen literarischer (Selbst-)Inszenierung von Brief und Tagebuch bis Fotografie und Interview“. Mehr: https://www.literatursehen.com/projekt/literatur-im-raum-moderation/
Florence Gilly und Dan Missener: „Sind Podcasts ein Medium der Stunde?“ (microform 2020)
Am 5. Juni 2025 um 19 Uhr:
Vom Feuilleton zum Feed: Literaturpodcasts als neue kritische Stimmen
Die Landschaft der Literaturvermittlung befindet sich im Wandel: Während die klassische Literaturkritik in den Feuilletons zusehends an Raum und Resonanz einbüßt, erleben Literaturpodcasts in der digitalen Landschaft eine bemerkenswerte Blüte. Doch welche Position nehmen diese neuen Formate im literarischen Diskurs tatsächlich ein? Welche Podcast-Formate sprechen welche Leserschaft und Zielgruppe an? Können sie als ebenbürtige kritische Instanzen gelten oder bleiben sie primär unterhaltsame Plaudereien? Nach welchen ästhetischen Maßstäben bewerten sie literarische Werke?
Der Literaturwissenschaftler und Journalist Johannes Franzen („Wut und Wertung. Warum wir über Geschmack streiten“), die Germanistin Dorothee Kimmich und der Podcasthost Wolfgang Tischer („Literaturcafe“) ergründen die Grenzen und Überschneidungen zwischen dem etablierten Feuilleton und dem Medium Podcast und fragen nach Qualitätsstandards, demokratischer Zugänglichkeit und der Zukunftsperspektive literarischer Vermittlung im digitalen Zeitalter.
Idee: Carolin Callies, Heike Gfrereis (Redaktion), Nancy Hünger und Christoph Jürgensen.
Studierende: Eva Aichner, Sara Azarmi, Sina Brand, Teresa Dauser, Lola Despotovic, Sarah-Sophie Engel, Emily Feldvoss, Mika Fetzer, Maryla Fuenfstück, Corina Jankowski, Martina Kruse, Julius Kuhnle, Alice Kurle, Marla Kyriss, Christian Lantzinger, Lisa Lorenz, Nele Meissner, Adrian Morina, Yannik Luca Pfeil, Corina Preda, Antonia Raßmus, Niklas Rottweiler, Marie Schreiner, Phinile Schwarz, Umutcan Simsek, Petrunjela Sohn, Johannes Rudolf Track, Julia Christine Trender, Svenja Mariska Trojan, Dorina Tüz, Helene Walk und Iris Wiberg-Wagner.
Gäste: Johannes Franzen, Markus Gottschling, Florian Kessler (Hanser Rauschen), Ludwig Lohmann (Blauschwarzberlin), Romana Nikolic (Bücher in Asche), Mario Osterland, Linn Penelope Rieger (Wasser und Buch) und Ralf Schönfelder (Blaubart & Ginster) und Wolfgang Tischer (Literaturcafé).
Heike Gfrereis
heike.gfrereis@dla-marbach.de