Einen Kanon zu erweitern, heißt nicht nur, andere Texte zu lesen (also zum Beispiel mehr Texte von Schriftstellerinnen), sondern auch: anders lesen.
Verschiedene Vorschläge, Literatur anders zu lesen, wurden in einem Workshop mit Promovierenden der Graduate School Practices of Literature in Münster diskutiert:
Dekonstruktiver Feminismus. Literaturwissenschaft in Amerika (Hg. von Barbara Vinken 1992) – Ruth Klüger: Frauen lesen anders (1996) – Rebecca Solint: Woolfs Dunkelheit („Wenn Männer mir die Welt erklären“, 2015) – Zadie Smith: Das Ich, das ich nicht bin, und Elfriede Jelinek: Verachtung („Schreibtisch mit Aussicht“, Hg. von Ilka Piepgras, 2020) – Marlene Streeruwitz: Geschlecht. Zahl. Fall (2021) – Anna Bers: „Nachwort“ (Frauen / Lyrik. Gedichte in deutscher Sprache, 2022) – Svenja Flaßpöhler: Sensibel. Über moderne Empfindlichkeiten und Grenzen des Zumutbaren (2023) – → #breiterkanon Lückenliste (2023ff).
Was bedeutet es, in der Literatur „Ich“ zu sagen, für das Schreiben und das Lesen? Wie sensibel – empfindsam, aber euch empfindlich – sind wir selbst? Wer nimmt uns dabei wahr? Wie können wir Literatur im Plural denken und erfahren und damit: immer noch einmal anders lesen?
Lektürescreenshots: Zadie Smith – Ruth Klüger – Bettine Menke („Dekonstruktiver Feminismus“) – Rebecca Solint – Svenja Flaßpöhler – Marlene Streeruwitz.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.