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Welche Sprache spricht das Museum?

Deutsch und Englisch sind die gefragtesten Sprachen im Literaturmuseum der Moderne, wenn es um die Buchung von Führungen geht. Aber das reicht uns noch nicht! Im Archiv finden sich auch fremdsprachige Texte von Rätoromanisch über Malayalam bis zu Gälisch. Es gibt Objekte in Brailleschrift, in Geheim- und Zeichensprachen.

Hier gehen wir in verschiedenen Projekten der Frage nach, welche Sprachen im Museum ihren Platz finden können.

(3) Führung in Einfacher Sprache
Wir entwickeln zurzeit eine Führung in Einfacher Sprache zu Friedrich Schiller, um unsere Ausstellung noch zugänglicher und besonders verständlich zu machen. Wir möchten vermitteln, dass die Beschäftigung mit und das Sprechen über Literatur nicht kompliziert sein müssen. Dabei ist es nicht wichtig, ob man sich schon gut mit Literatur auskennt oder noch nicht. Im Juni haben wir uns über den Besuch einer Gruppe der Diakonie Stetten gefreut, die diese Führung in der Interimsausstellung im Literaturmuseum der Moderne zum ersten Mal getestet und im Anschluss Feedback dazu gegeben hat.
In der Führung haben wir darüber gesprochen, wie unterschiedlich Friedrich Schiller auf verschiedenen Gemälden dargestellt wird, und auch darüber, wie er seine Dramen geschrieben hat: nämlich so, dass sie zum lauten Lesen mit Körpereinsatz auffordern. Seine Sprache kommt eigentlich erst in einer Aufführung so richtig zur Geltung. Ergänzt haben wir die Führung durch den Einsatz von Tastobjekten: das Holzmodell der Schillerhöhe, eine Schillerbüste sowie Tintenfass und Feder. Und auch über Hermann Hesse, den wohl berühmtesten zeitweiligen Bewohner der Diakonie Stetten, haben wir uns unterhalten. – Vielen Dank an die Diakonie Stetten für das Interesse, die Kritik und die Anmerkungen!
(Gruppen, die an einer (Test-)Führung in Einfacher Sprache interessiert sind, können sich gern bei uns melden!)

 
 
 
 

(2) Führung in arabischer Sprache

Im Juli 2023 hatten wir eine Gruppe ukrainischer und syrischer Geflüchteter zu Gast im LiMo. Begleitet wurde die Gruppe von Herrn Kadelbach und anderen Interessierten aus dem Freundeskreis Flüchtlinge Feuerbach. In zwei Gruppen eine für jüngere Kinder und ihre Eltern haben wir uns im LiMo und in den Dauerausstellungen umgesehen, dank einer Dolmetscherin teils mit Übersetzungen ins Arabische. Wir haben schnell verbindende Themen gefunden: Auch Friedrich Schiller musste aus seiner Heimat flüchten; und die Freiheit des Wortes, die Meinungsfreiheit und Pressefreiheit sind heute nicht überall selbstverständlich. Im Anschluss ist sogar ein kleiner zweisprachiger Text entstanden:

 
 
 

 

(1) „Es wird immer gleich ein wenig anders, wenn man es ausspricht.“ (Hermann Hesse) — Workshop mit Charlotte Schön

Die Exponate unserer Ausstellungen zum Sprechen und zur Sprache zu bringen, ist eine der wichtigsten Aufgaben im Museum und besonders in der Literaturvermittlung. Wie unsere Guides im Museum sprechen, besonders in Führungen und Präsentationen, war Thema eines Workshops mit der wunderbaren Charlotte Schön (https://www.charlotte-schoen.de/):
Wie erreichen wir die BesucherInnen sprachlich in unseren Ausstellungen? Wie sprechen wir einfach und verständlich? Welche Rolle spielen Gestik, Mimik und Tonfall dabei?

 

 

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