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Wer geht ins Museum?

Es gibt viele Gründe, ins Museum zu gehen: Man möchte ein Kunstwerk betrachten oder etwas Neues kennenlernen. Man möchte Informationen sammeln, sich an der Ästhetik der Ausstellungsstücke erfreuen oder man ist einfach neugierig darauf, was ein solcher Ort alles zu bieten hat. Das gilt ebenso für das Literaturmuseum der Moderne: Von Literaturenthusiast:innen jeden Alters über Schüler:innen und Studierende bis hin zu interessierten Laien – junge und alte Menschen kommen nach Marbach, um einen Einblick in die einzigartige Sammlung des weltweit größten Archivs für deutschsprachige Literatur zu bekommen.

Doch nicht alle Menschen können oder möchten ins Museum gehen. Das spezielle Thema, die Sprache, die finanziellen Mittel, die schlechte Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und andere Gegebenheiten können Barrieren darstellen, auch im Literaturmuseum der Moderne.

Das Literaturmuseum der Zukunft schafft hier Abhilfe: Eine Gruppe, die nicht mehr so einfach ins Museum gehen kann, ist die der Senior:innen. Gleich neben dem Museum, nur wenige Meter entfernt, liegt das Marbacher Seniorenstift Schillerhöhe. Jeden Dienstag trifft sich dort ein Literaturkreis, der gemeinsam liest oder singt, Texte bespricht und genießt. Die Teilnehmerinnen stammen fast alle aus Marbach, sie kennen das Museum seit Jahrzehnten und haben viele Erinnerungen an die Schillerhöhe. Für die Teilnehmerinnen sind vor allem der Weg ins Museum und auch die Temperaturen von nur 18°C in den Ausstellungsräumen ein Hindernis, das Museum zu besuchen. Daher kommt das Literaturmuseum der Zukunft einfach zu ihnen ins Seniorenstift!

Für das erste gemeinsame Projekt, die „Marbacher Lyrikautomaten“, haben die Teilnehmerinnen des Literaturkreises 15 Gedichte ausgewählt, die sie durch ihr Leben begleitet haben, an die sie sich gern erinnern und die sie zum Teil sogar noch auswendig wissen. Die Gedichte sind im Lyrikautomaten am Marbacher Bahnhof käuflich zu erwerben.

Hier im Marbacher Seniorenstift Schillerhöhe trifft sich der Literaturkreis regelmäßig. Für das erste Projekt, die Lyrikautomaten, kommt das Literaturmuseum der Zukunft gern auf einen Besuch vorbei und sammelt in geselliger Runde die ausgewählten Gedichte.

„Unvergessliche Gedichte“ verspricht der Automat am Marbacher Bahnhof: Hier kann man für 50ct eines der insgesamt 15 verschiedenen, altbewährten Gedichte kaufen, die der Literaturkreis des Seniorenstifts Schillerhöhe Marbach ausgewählt hat: Es sind Gedichte von beispielsweise Schiller und Storm, die die Damen auswendig wissen oder die sie durch das Leben begleitet haben.

So sehen die gefüllten Automaten von innen aus: Nachdem der Literaturkreis des Seniorenstifts seine Auswahl getroffen hat, werden die Gedichte gedruckt und in die Schachteln gepackt. Falten, bestücken und einsortieren, hier ist alles Handarbeit.

Unter den Blicken von Matthias Göritz, dem Initiator der Aktion, zieht Bürgermeister Jan Trost (rechts im Bild) am Eröffnungstag das erste Gedicht aus dem Automaten am Lenauweg: Hier gibt es Lyrik aus Slowenien, dem Gastland der Frankfurter Buchmesse 2022.

Konrad Will liest, stellvertretend für die Damen des Literaturkreises, einige der ausgewählten Gedichte für die versammelten Teilnehmer am Bahnhof vor.

Von links nach rechts: Die slowenische Autorin Miljana Cunta, die Dichterin Anna Sophie Born von der Jungen DSG #followschiller, der Leiter des Literaturkreises des Seniorenstifts Schillerhöhe Konrad Will, der Marbacher Bürgermeister Jan Trost, die slowenische Generalkonsulin Maša Šiftar sowie Matthias Göritz, Dichter, Übersetzer und Initiator des Lyrikautomaten-Projekts.

 

Mehrgenerationen-Projekt „Freundschaft“

Freundschaft – das ist ein wichtiges und schönes und manchmal auch schwieriges Thema für jeden Menschen, in jedem Alter und in jeder Lebenssituation. Und auch Friedrich Schiller singt mit der Ballade „Die Bürgschaft“ ein Lied davon.
Diesen Text haben der Gesprächskreis Philosophie des Seniorenbüros Ludwigsburg und Schülerinnen der 9. Klasse der Anne-Frank-Realschule Marbach zum Ausgangspunkt genommen, zusammen über Freundschaft(en) nachzudenken. Aber nicht nur das: Beide Gruppen werden sich in den nächsten Wochen zusammen bei uns im Museum treffen, um ihre Ideen rund um Freundschaft künstlerisch und kreativ umzusetzen. Großer Dank geht an Annemarie Klemm (von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart) für die Moderation und Begleitung des ersten Treffens. Wir sind gespannt, wie und wohin es mit diesem intergenerationellen Projekt weitergeht – und wir freuen uns, dass das Museum dadurch zu einem Ort der Begegnung zwischen den Generationen wird.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

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