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Freiraum

Für alle Lektüren, Kommentare und Ideen (Clips, Memos, Fotos, Tweets, Zettel …), die zu keiner der anderen Kategorien passen, ist hier Platz.

Zu Schillers Zeit hatte man für das, was dabei herauskommen kann, eine Bezeichnung: ,Ideen-Magazin‘. X Das unsystematische Selbstdenken und -schreiben in Gestalt kleiner literarischer Reflexionsformen wie Aphorismus, Brief, Essay, Gespräch und Tagebuch war damals sehr in Mode.

 

Aus dem Archiv zeigen wir im „Freiraum“-Kapitel drei Pendants zum berühmten weißen Blatt: das Einbandbild von Schillers Horen, eine Hälfte von Schillers Schreibmappe und das leer gelassene Bild- und Namensfeld des Göttinger Musenalmanachs von 1794.

"Schillers Zahnstocherbehälter mit einem Gänsekiel-Zahnstocher" von Ronya Othmann

"Schiller Pad" von Anna Yeliz Schentke, Miriam Emefa Dzah und Christian Hödl

In ihrem Schiller Pad haben sich Anna Yeliz Schentke, Miriam Emefa Dzah und Christian Hödl frei über Themen u.a. in Schillers Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen ausgetauscht. (PDF)

"im schatten von" von Özlem Özgül Dündar

"Wechselreden mit_ohne Schiller" von Sandra Gugic

Foto: DLA Marbach, bearbeitet von Özlem Özgül Dündar

"ich trau ihm das alles zu" von Özlem Özgül Dündar

ich trau ihm das alles zu schiller als hipster in der u-bahn schiller im café mit den haaren zu einem man bun gebunden schiller mit aperol spritz an der bar schiller als punker schiller als punkerin mit irokese mit lila und grün und rot gefärbtem haar mit zerrissenen hosen und einer kippe im mund schiller als geschäftsmann und geschäftsfrau auf den straßen von berlin madrid new york rom tokio paris istanbul dubai am hin und her laufen im privatjet durch die welt düsen von einem termin zum nächsten schiller mit krawatte schiller mit schlips schiller mit sonnenbrille auf dem ku‘ damm schiller als frau mit wehenden haaren schiller mit fettem kajal und smokey eyes schiller als professorin für germanistik schiller als professorin für astrophysik schiller als pädagoge schiller als pädagogin schiller als lehrer und lehrerin in der grundschule im gymnasium in der förderschule in der realschule in der gesamtschule immer als kunstlehrer kunstlehrerin immer im lehrer:innenzimmer immer auf die ästhetik pochend schiller mit flip flops am strand den urlaub genießen nach einer langen und ermüdenden arbeitsphase schiller als start-up-gründer und start-up-gründerin einer it-firma für interaktive computerspiele schiller als aktivist und aktivistin im einsatz für mehr nachhaltige energie für den erhalt der regenwälder für mehr aufklärung in schulen als unterstützer und unterstützerin der fridays-for-future an forderster front gegen atomare energie als stadtplaner und stadtplanerin mit ideen für mehr öffentliche toiletten für frauen und mehr stillräume für frauen mit kindern als politiker und politikerin für eine höhere besteuerung von reichen für eine gerechtere rente für generell eine bessere umverteilung als david bowie als beyoncé die singt und tanzt zu all the ladies als nirvana headbanging zum bass der elektrischen gitarren würde er sicher mega gut können würde ihm sicher auch gut stehen als skunk anansie in schwarzem latex hätte was an ihm als yoga-trainer und yoga-trainerin als tänzer und tänzerin für ballett für hiphop als rapper und rapperin als opernsänger und opernsängerin ich trau ihm das alles zu

"Ist es gut, dass Friedrich Schiller in der Kastanienallee Burger verkauft? (Mit einem Dulli-Zitat)" von Dmitrij Kapitelman

(PDF)

"Der Schädel" von Amanda Lasker-Berlin

In ihrem dritten Text beschäftigt sich Amanda Lasker-Berlin mit dem Schillerschädel.

"blindes gehen" von Mesut Bayraktar

Das Gedicht befasst sich mit dem Zweizeiler aus Schillers »Die Künstler«, geschrieben zwischen Oktober 1788 und Februar 1789: „Was wir als Schönheit hier empfunden, / Wird einst als Wahrheit uns entgegengehn.“ Was wenn aber Schönheit und Wahrheit aneinander vorbeigehen, wie in Großstädten zwischen Beton und Reklame? Was wird dann aus den Künstlern? Aus der Kunst? Was läuft dann schief? Wer verrät wen? Wenn in der Poesie keine Wahrheit mehr vorscheint, kann dann noch von Poesie die Rede sein? Blindes Gehen – doch wohin? Das Gedicht befragt den Wahrheitsanspruch der Schönheit, was in Schillers Dichtung Programm ist.

"Schillers Pathos bei Babys im ICE Ruhebereich " von Dmitrij Kapitelman

"Naiv" von Sandra Gugic

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"Einfalt" von Sandra Gugic

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"Marquis Posa probt seinen Auftritt – Studie über die Nützlichkeit von Schillers Pathos“ von Annalisa Engheben und Sarah Tzscheppan

Was bedeutet Gedankenfreiheit in unserer heutigen Welt? Wo sind wir unfrei und wogegen können wir noch wirklich aufbegehren? Auf der Grundlage des Poems „Marquis Posa probt seinen Auftritt – Studie über die Nützlichkeit von Schillers Pathos“ von Mesut Bayraktar entstand auf der Hamburger Elbe die visuelle Umsetzung in der Regie von Annalisa Engheben mit der dramaturgischen Mitarbeit von Sarah Tzscheppan.

Der Film bricht mit dem Pathos des Textes, setzt ihm körperliche Aktion und Widerstände entgegen. Der Marquis kämpft im Boot gegen die Wellen der Elbe, arbeitet sich an der Kraft des Wassers ab. Er probt seinen großen Auftritt, ohne konkretes Gegenüber. Kein Diener der Fürsten, kein Diener der Herrschenden will er sein.

In seiner Argumentation wird er so leidenschaftlich, dass man meinen könnte, hier verschmelzen der aufklärerische Marquis von Posa und der impulsive, von Emotionen getriebene Karlos miteinander zu einer Figur. Vielleicht ist die Freiheit unserer Gedanken, die der Schillersche Marquis vom König einforderte, zu einer Selbstverständlichkeit geworden oder zu der Freiheit, die uns am Ende immer bleibt.

"Marquis Posa probt seinen Auftritt" von Mesut Bayraktar

Bei dem Poem handelt es sich um eine Umbearbeitung und Umwertung vom 9. und 10. Auftritt des III. Aktes des „Don Karlos“. Gründe gibt es dafür genug. Kommentare und Interpretationen sind den Leserinnen und Lesern überlassen. (PDF)

"Wechselreden oder die Fortsetzung künftigen Posttag" von Sandra Gugic

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  • Fortsetzung folgenden Posttag
    Quelle: Friedrich Schiller: „Kallias oder über die Schönheit. Über Anmut und Würde“, Stuttgart 1971
    Foto: Sandra Gugic

Remix aus dem Ersten Brief "Über die ästhetische Erziehung des Menschen" von Sandra Gugic

Ein twitter-thread-remix zur Ästhetischen Erziehung des Menschen. Ein thread ist eine kurze Folge oder Serie von tweets. Ein tweet hat 280 Zeichen. (PDF)

"Wenn du gesprochen hättest" von Annalisa Engheben und Sarah Tzscheppan

In einer Traumsequenz begeben wir uns in die Gedankenwelt von Maria Stuart. Maria imaginiert ein Gespräch mit Königin Elisabeth. Schiller fand die Worte für dieses Treffen, das nie wirklich stattgefunden hat. Was wäre passiert, wenn die beiden wirklich miteinander gesprochen hätten? In diesem komprimierten Monolog ist Elisabeth nicht mehr als eine Stimme oder ein Schatten. Wie führen wir Gespräche in unserem Kopf, in dem wir frei sind, alles zu sagen? Wie erwarten wir uns Situationen, die dann doch niemals so eintreten, wie wir sie uns vorgestellt haben? Am Ende geht es um die Freiheit der Gedanken.

Annalisa Engheben und Sarah Tzscheppan zeigen in ihrer Bearbeitung des 3. Aufzugs, Auftritt 1-6 von „Maria Stuart“ ihren Arbeitsprozess und die entstandene Endfassung.

"Ode to Joy" von Christoph Bornmüller

Schiller schrieb „Ode an die Freude“ 1785 und war wohl recht unzufrieden mit seinem Trinklied. Und dann kommt auch noch Europa um die Ecke. Da sind noch einige Mauern einzurennen, bevor man mit der Tochter aus Elysium einen heben kann. Armer Hase. Es ist doch eine jämmerliche Rolle, der Hase sein zu müssen auf dieser Welt. Hoch die Gläser! The Ocean will be Sand.

"Friedrich Schiller hat mir geholfen, den Kleiderschrank meiner Träume zu kaufen" von Dmitrij Kapitelman

In dem Beitrag geht es darum, dass Friedrich Schiller mir dabei geholfen hat, den Kleiderschrak meiner Träume bei Möbel Höffner zu kaufen.

"Die Wangenkorrektur" von Amanda Lasker-Berlin

Auf allen Gemälden und auf allen Statuen fehlt doch etwas. Schillers Akne. In dem rasanten Text macht sich eine Figur an die Arbeit den Dichter von seiner glatten Haut zu befreien. (PDF)

"Schiller-Ottilie" von Amanda Lasker-Berlin

Das Schillerkostüm als einzige Möglichkeit Hosen zu tragen. Die Malerin Ottilie Roederstein trug als junge Frau auf einem Künstlerfest ein solches Kostüm. Auf einem Gruppenfoto mit anderen Kostümierten zeigt sich die Strahlkraft des Schillerkostüms. (PDF)

 

Foto: DLA Marbach

Freiraum Archiv 1: Broschur-Einband der „Horen", der von Schiller zwischen 1795 und 97 bei Cotta herausgegebenen Literaturzeitschrift

Die Horen sind in der griechischen Mythologie die Töchter des Göttervaters Zeus und der Themis, der Göttin der gerechten Ordnung. Ursprünglich waren es drei Horen – für jede der drei Jahreszeiten, die man im antiken Griechenland kannte, eine: Thalio = Frühling, Auxo = Sommer und Carpo =  Winter. Im antiken Rom wurden dann auch für die Stunden des Tages einzelne Horen bestimmt (daher z.B. noch das engl. ,hour‘).

Die Horen sind die Göttinnen des Zeitenwechsels und der schönen, stimmigen Ordnung. In Homers „Ilias“ bewachen sie die Himmelstore, indem sie das dichte Gewölk unter Donner weg- oder vorschieben.

Foto: DLA Marbach

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Wohl in der ersten Jahreshälfte 1795 hat Schiller sich hier und auf der anderen Schreibmappenhälfte die Abgangszeiten der Postkutschen und die Namen derer notiert, denen er die  erste Ausgabe der „Horen“ schicken wollte.

Freiraum Archiv 2: Hälfte von Schillers Schreibmappe

 

 

Foto: DLA Marbach

Freiraum Archiv 3: Leeres Bild- und Namensfeld im „Göttinger Musenalmanach"

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